Musical "Shooting Star"

 

Projektbeschreibung - Multimedia-Musical „Shooting Star“
Der Medienkonsum unserer Schüler/innen ist vielfältig geworden und beansprucht einen großen Teil der kindlichen Freizeit. Wie viel und welcher Medienkonsum ist eigentlich gut für Kinder und Jugendliche?
Wie können wir unsere Kinder vor möglichen Gefahren schützen? Durch das wachsende mediale Angebot wächst die Unsicherheit, wie dem kindlichen Bedürfnis nach Medienkonsum begegnet werden kann. Da Kinder und Jugendliche den technologischen Entwicklungen besonders aufgeschlossen gegenüberstehen, erscheint es notwendig, diese Entwicklung kritisch zu betrachten und Hilfestellungen zu geben.
Sowohl in der Frequenz ihrer Nutzung, als auch hinsichtlich des zeitlichen Aufwands, spielen Massenmedien eine zentrale Rolle im Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen.
Themen, für die sich Kinder/Jugendliche interessieren, sind oft den Medien entlehnt. Denken wir zum Beispiel an das „Superstar“ - Fieber, das derzeit bei Jugendlichen grassiert. Medien prägen und beeinflussen massiv die Entstehung von Vorbildern und Idolen und ziehen ihren finanziellen Nutzen hieraus. Entsprechende Merchandising-Produkte überschwemmen den Markt, und kaum ein Teenie kann sich dem Angebot entziehen. Zumal dann nicht, wenn man im Freundeskreis ernst genommen werden möchte und mitreden will.
Dieser Problematik haben wir uns mit unserem Multimedia-Musical „Shooting Star“ angenommen.
Das Musical wurde von den Fachlehrern Herr Nolle und Herr Dietrich geschrieben; viele Anregungen und Ideen brachten unsere Schüler/innen ein. Die Musik und die Liedtexte stammen aus der Feder von Herrn Nolle, Schüler/innen und Lehrer/innen unserer Schule musizierten und der Hauptschulchor sang die Lieder des Musicals. Die zahlreichen Videoclips, Bildmontagen und Toneinspielungen für das Musical wurden mit Computerprogrammen, Videokamera und Beamer erzeugt. Die Erstellung der multimedialen Inhalte erfolgte unter Leitung von Herrn Dietrich. Die Licht- und Tonanlage wurde von Schüler/innen bedient, die sich in einer Arbeitsgemeinschaft mit dieser Problematik beschäftigt haben.
Besonderer Wert wurde auf eine möglichst realistische Darstellung der Entscheidungsshow gelegt.
Alle Kulissen für die Bühne wurden in der Bühnenbild - AG und teilweise im Unterricht von unseren Schüler/innen gebaut.

Laufzeit des Projektes
Das Musical wurde in den Jahren 2004, 2005 vorbereitet und vom 12.-15.7.2005 an der GHS Stuttgart-Plieningen aufgeführt.

Projektziele
Mit diesem Kulturvorhaben haben wir den Grund- und Hauptschüler/innen in Plieningen ein reichhaltiges Betätigungs- und Bewährungsfeld geschaffen, damit sie sich später in der realen und medialen Welt zu recht finden können. Gerade Hauptschüler/innen brauchen ganz besondere Erlebnisse.
Deswegen lautete unser Anliegen für das Musical:
Einmal ein Superstar sein, einmal vor einer Jury stehen und einen echten Medien-Auftritt haben.
Einmal in einer Entscheidungsshow abgewählt werden, einmal die Schattenseiten der Glitzerwelt kennen lernen und deren Tiefen durchleben.
Einmal einen Videoclip produzieren, einmal selbst Lieder auf einer großen Bühne singen und ein echter Star sein.
Und einmal wieder in der realen Welt ankommen.

Medienkunde
Prozesse der Technik bzw. Produktion
Aktive Mitarbeit an der Produktion eines Multimedia-Musicals
Theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrungen in der Gestaltung von Medien sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten mit Medien.
Während der Musicalproduktion wurden technische, ästhetische, dramaturgische und methodische Grundkenntnisse der Medienproduktion Musical vermittelt.
Ziel war es die Musicalproduktion öffentlich vorzuführen. In diesem Kontext wird handlungsorientiertes Lernen in einem abgeschlossenen Medienprojekt vermittelt, didaktische und methodische Aspekte aktiver Medienarbeit: Idee, Thema, Umsetzung, technische u. dramaturgische Produktionsschritte bis zur Aufführung.
Die Schüler/innen lernten verschiedene Produktionsschritte, wie Internetrecherche zur Thematik (Superstarsendung), Ideensammlung für das Musical, Musicalstück, Musikproduktion, Casting der Darsteller, Proben, Teilnahme an der Aufführung des Stücks, Videoproduktion, Aufführung und Dokumentation kennen.

Aktive Medienarbeit mit einem eigenen Videoclip und bei Bildmontagen
Während der Musicalproduktion wurden technische und dramaturgische Grundkenntnisse der Videoproduktion bei der Produktion eines eigenen Videoclips vermittelt.
Schüler/innen produzierten Videoclips zu einer Musik, die sie selbst ausgewählt haben (z.B.: Usher) bzw. zu einer Musik, die für das Musical geschrieben wurde (z.B.: Shooting Star).
Unsere Schüler/innen waren hauptsächlich bei der Ideenfindung und bei den Aufnahmen der Videoclips beteiligt. Die komplizierte Bearbeitung des Videomaterials wurde von Herrn Dietrich und dem Kreis der Techniker durchgeführt. Die Ergebnisse wurden ständig ausgetauscht und überarbeitet.
Die Schüler/innen lernten viel über Selbstdarstellung, Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung durch ihre mediale Präsenz im Videoclip. Was ist mir wichtig, was lehne ich ab? Welche Rollen spiele ich?
Durch den Entstehungsprozess und die unterschiedlichen selbstreflexiven Erfahrungen während der einzelnen Produktionsschritte - vom Entwurf des Videos bis zur Aufführung – wurde eine Reflexion über Medien angeregt.
Viele Schüler/innen waren bei Erstellung von Bildmontagen und der Bildersuche im Internet beteiligt.

Mediendidaktik
In welcher Form wurden die Möglichkeiten, die einzelne Medien bieten, genutzt?
Im gesamten Stück wurde Wert auf eine multimediale Unterstützung gelegt.
Besonders lag uns die möglichst realistische Entscheidungsshow am Herzen, um die Wirkung von Medien in der Musikwelt darstellen zu können.
Dazu wurden viele Clips und Musikvideos für die Entscheidungs-Show im Musical erzeugt.
Der Schwerpunkt der Arbeit unsere Schüler/innen lag einmal beim Auswählen und Nutzen von verfügbaren Medienangeboten (Internetbilder, Videosequenzen aus Magix) und bei der Produktion und Nutzung von eigenen Medien (Videofilm, Digitalfoto).
Die Schüler/innen nutzten den Computer bei der Gestaltung (Poster, Flyer, Programmheft) und bei der Aufführung von Medienbeiträgen (Präsentation der Bilder/Videoclips mit Beamer). Durch die Eigenproduktion von unterschiedlichen Medien wurde das Verstehen und Bewerten von Mediengestaltungen geübt.

Medienerziehung
Was wir unter "Medienkompetenz" verstehen
Durch unser Multimedia-Musical wurden unsere Schüler/innen in die Lage versetzt, vorhandene Medienangebote, sei es in Form von Printmedien, Video, Tonproduktionen, Multimedia oder spezieller Software, für unterschiedliche Zwecke zu nutzen und selbst eigene Medien unterschiedlicher Art zu erstellen und zu verbreiten. Bei der praktischen Arbeit mit Medien können sie mit den dafür erforderlichen technischen Systemen, Werkzeugen bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien sinnvoll umgehen. Sie kennen die jeweilige "Sprache" unterschiedlicher Medienarten und können ihre Botschaften verstehen und bewerten.
Sie setzen sich kritisch auseinander mit den Einflüssen und Wirkungen von Medien, z.B. auf Gefühle, auf Vorstellungen von Realität, auf Verhaltensorientierungen und soziale bzw. gesellschaftliche Zusammenhänge.
Sie wissen um ökonomische, rechtliche, institutionelle, auch technische Bedingungen bei der Produktion und Verbreitung von Medien.
Durch das eigene Spiel in einer Musical-Medienwelt können sie medienbezogene Emotionen, Vorstellungen und Verhaltensorientierungen aufarbeiten.
Die Welt der Castingshows wurde den Schüler/innen kritisch nahe gebracht. Sie durchlebten eine echte Medienkarriere am eigenen Leib.
Dabei wurde immer wieder Wert gelegt auf das Durchschauen und Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung. Unser Musical half Schüler/innen beim Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen.

Projektteilnehmer
Mediengestaltung und Videotechnik
Videoclipgestaltung und Produktion
- „Durch Dick und Dünn“, “We have a dream”, „Styling-Song“, „A new star is born“, „Das
Leben ist ne Party“, “Party-Song”, „Abgestürzt“, „Nimmst du mich so“, „Shooting Star“,
Show-Clips
Andreas Glück (9), Marc Schad (9), Michael Ernhardt (9), Bayram Akcay (9), weitere
Schüler/innen der Klassen 8 und 9 (z.B.: Bildersuche, Ideen), Hr. Dietrich
- Video “Yeah”
Idee, Darsteller: Nikolas Kantzias, Kadem Demirci, Onur Cebici, Selcuk Kilicli
Umsetzung: Hr. Dietrich
- Video „Everyday girl“
Idee, Darsteller: Anna Klein, Annika Pissarek, Nina Leibold, Jeniffer Simic
Umsetzung: Hr. Dietrich
- Video „Leave“
Idee, Darsteller: Jennifer Willner, Sabrine Devezi Savula
Umsetzung: Hr. Dietrich
- Video „Allein“
Idee, Darsteller: Jennifer Willner, Sabrine Devezi Savula
Umsetzung: Hr. Dietrich

Kulissenwände mit Star-Collage
Bildersuche, Druck im Großformat, Collage: Klasse 9a, Hr. Dietrich

Musical-Plakat, Flyer, Programmheft
Entwurf, Verteilung: Klasse 9a, Hr. Dietrich

Kulissen
Klasse 5-9, Hr. Dietrich

Ton– und Lichttechnik
Andreas Glück, Marc Schad, Michael Ernhardt, Bayram Akcay, Hr. Dietrich

Musikproduktion
Liedtexte und Musik
Hr. Nolle
Die Band
Bassist: Luigi Lanzano
Keyboardspielerin: Lisa Schempp
Querflötenspielerin: Fr. Lenuzza
Schlagzeuger: Nicolas Hermann
Gitarrist: Hr. Nolle
Gitarrist: Hr. Weißert
Saxofonistin: Fr. Gelsdorff
Geige: Fr. Meyer-Nolle
Der Chor
Anna Lanzano, Gilda Percio, Leonora Salievski, Janet Ojekhai, Hanush Kastrati, Fatma Ünlü, Dennis Martin, Oliver Varaus, Cristina Del Nunzio, Julia Schwarz, Anna Klein, Eirini Katsoutas, Nina Leibold, Alexandra Schwarz, Annika Pissarek, Senad Ala, Yesim Sal, Nico Katziakis, Helin Colak, Lena Frühwald, Sara Timeus, Betül Kurt, Jenni Simic, Marco Olszewski, Delvina Gervalla, Ibadete Kastrati, Ramona Günther, Sabrine Devezi, Albulena Musa, Bahar Babali, Jennifer Willner, Raffaela Steckel

Schauspieler/innen und Sänger/innen
Chris: Ciro Lanzano
Arzt Björn: Käßer
Freundin: Nadine Döring, Sabrina Ziese
Krankenschwester: Jaqueline Hofmann
Gloria: Sarah Göller
Abgewiesene Künstlerin: Jasmin Rojek
Peter Dohlen: Julian Bluthardt
Stylistin: Raffaela Steckel, Albulena Musa, Jennifer Simic
Deedee Toast: Stefen Dorfschmid
Moderatorin: Jasmin Rojek
Moderator Michael Ziese
Daniela Kübel: Domenica Chiella
Rapper: Nikolas Kantzias, Kadem Demirci, Onur Cebici, Selcuk Kilicli
Pop-Schwester: Jennifer Willner, Sabrine Devezi Savula
Girlband: Anna Klein, Annika Pissarek, Nina Leibold

Leitung
Text, Musik, Spielleitung: Herr Nolle
Text, Kulissen, Multimedia, Technik, Spielleitung: Herr Dietrich
Chor, Musik, Spielleitung: Frau Meyer-Nolle
Kostüme: Frau Burgstaller
Maske: Frau Stumpf-Rühle


Sponsoren und Helfer
Dr. Schultz-Hector Stiftung
Glanzer + Partner Werbeagentur GmbH
Metzgerei Kurt Matthes
Grupp Messebau GmbH
Hottes Reprografie GmbH
Metzgerei Kraft KG
Baumann Oskar Fleischerei-Maschinenbau GmbH & CO
KG-Praxis Eich
DaimlerChrysler
Fam. Schad
Frau Burkhardt
Förderverein der Grund– und Hauptschule Stuttgart-Plieningen
Eltern

Projektverlauf
Welche Teilschritte wurden bei der Durchführung durchlaufen?
Die Schüler/innen lernten folgende Produktionsschritte des Multimedia-Musicals kennen:
- Internetrecherche zur Thematik Superstar- und Popstarsendungen (Schüler/innen ,
Dietrich)
- Ideensammlung für das Musical (Schüler/innen, Nolle, Dietrich)
- Musicalstück (Nolle, Dietrich)
- Musikproduktion (Schüler/innen , Nolle)
- Casting der Darsteller (Schüler/innen , Nolle, Dietrich, Lehrer)
- Kulissenbau, Bildcollage, Logo (Schüler/innen , Dietrich)
- technische Handhabung komplizierter Geräte (Schüler/innen, Dietrich)
- Proben (Schüler/innen, Nolle, Meyer-Nolle, Schwarz, Dietrich)
- Stimmbildung (Schüler/innen, Schwarz)
- Tanzausbildung (Schüler/innen, Wörner, Bär)
- Videoproduktion (Schüler/innen, Dietrich)
- Bildmontagen und Morphing (Schüler/innen, Dietrich)
- Teilnahme an der Aufführung des Stücks (Schüler/innen, Nolle, Dietrich)
- Dokumentation (Schüler/innen, Stricker, Nolle, Dietrich)

Wie wurden die Projektziele erreicht?
Durch die Bedienung der umfangreichen Technik auf und hinter der Bühne wurde Medienkompetenz im Sinne von Fähigkeit, die neuen technologischen Geräte bedienen zu können, trainiert.
Eine besondere Herausforderung war dabei die Abstimmung von realem Auftritt und Videobegleitung, sowie der Einsatz von 10 Funkmikrofonen und der umfangreichen Licht- und Tontechnik.
Das Musical hat unsere Schüler/innen in der Fähigkeit trainiert, mit Medien selbst bestimmt und kundig umzugehen. Dazu gehört die Befähigung, Medien zur Informationssuche, Informationsbereitstellung und Kommunikation nutzen zu können. Grundvoraussetzungen sind damit Wissen über heutige Computersysteme, sowie Kenntnisse über Hintergründe, Strukturen, Funktionsweisen, Programme und Inhalte gerade auch der neuen Medien. Dies beinhaltet die Fähigkeit, sich im Internet zurechtfinden und Suchmaschinen bedienen zu können. Die neuen Medien als Werkzeuge angemessen einsetzen zu können, ist ein weiterer wichtiger Faktor der Medienkompetenz.
Kritisches Urteilsvermögen und ein verantwortlicher Umgang mit den Medien zu entwickeln, sind unseres Erachtens zwei der wichtigsten Faktoren der Medienkompetenz. Dazu zählt, dass man gezielt und bewusst Medienangebote auswählen, sowie Medieninhalte einschätzen und bewerten können sollte. Durch die intensive persönliche Beschäftigung mit der Thematik der Castingshows, wurden eigene Sichtweisen von diesem relevanten Thema und von persönlichen Problemen zum Ausdruck gebracht und mit Sprache, Bildern, Symbolen und Tönen dargestellt. Medienkompetenz war hier eine Aktive und Einfluss nehmende Teilhabe an der Medien- und gesellschaftlichen Entwicklung.
Der Inhalt des Musicals war in der Proben- und Aufführungsphase für viele Teilnehmer derartig realistisch, dass immer wieder Gespräche mit den Teilnehmern geführt werden mussten, über die Realität und Scheinwelt von Medien und Musical.
Wir Pädagogen waren dabei besonders gefordert, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren und unsere Schützlinge sensibel und aufmerksam mit den Medien vertraut zu machen. Kritischer Medienumgang ist eine Kernkompetenz der Medienkompetenz. Lernt man kritisch mit Medien und ihren Inhalten umzugehen, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man ihnen oder ihren Inhalten späterhin ausgeliefert ist. „Wissen und Können“ sind der wichtigste Schutz vor gefährdenden Inhalten.
In unserem Multimedia-Musical haben wir uns der Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung gewidmet. Die Papier- und DVD - Dokumentation legt davon Zeugnis ab.